Allergie bei meiner Emma

[99cane99]

Hallo Elke,

da bin ich ja mal gespannt halte und bitte auf dem laufenden was da heute raus kommt.

Viele liebe Grüße

[elke]

[chybo]

[martinav]

[chybo]

[elke]

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[pinoleg]

[pinoleg]

[martinav]

[chybo]

[chybo]

[kugelkatzerl]

Liebe Elke, liebe Emma

Ich nehme mir heute die Zeit, euch zu schreiben, weil mir deine Aussage: Emma sei so depressiv - und deswegen käme auch bald eine Fernseh-Hundetrainerin - seit Tagen keine Ruhe lässt.
Ich habe, durch meine langjährige Tierheimarbeit vieles gesehen, was man als "depressive Tiere" auf den ersten Blick bezeichnete. Meine Erfahrungen/Erlebnisse/Schlussfolgerungen sind dadurch aber komplett andere und ich hoffe, dir einige Denkanstösse zu vermitteln:

Sorry, wenn es lang wird, aber es ist doch umfassender als man denkt:
Zuerst einmal: wie äußern sich deiner Meinung nach Depressionen bei Emma. Leider beschreibst du sie nicht näher, aber ich denke, du meinst:
viel schlafen, Antriebslosigkeit, nur kurze Freudessaugenblicke, wenig Interesse an der Umwelt, ev. sogar hängender Kopf?
Wichtig wäre für mich: wie sehen ihre Augen aus - klar oder getrübt? Wie ist ihre Kopfhaltung? Ihr Appetit?

Man darf nicht vergessen, es gibt auch Hunde, die, wie du schon schreibst, eben nie spielen gelernt haben - und die den ganzen Tag herumliegen und sich nur aufs Gassigehen freuen. Sie kennen es nicht anders und sind deswegen nicht immer unglücklich. Es gibt ja auch Menschen, die "extremcouching" als absolutes Lebensglück empfinden. Wir müssen auch in der Tierwelt unterschiedliche Charaktere akzeptieren.

Tatsächlich bin ich davon überzeugt, dass Depressionen wie wir am Menschen sie kennen und daher beurteilen, in der Tierwelt nicht vorhanden sind!! Depressive Menschen verfügen über ein sehr komplexes Denken, grübeln ständig darüber nach, was gewesen wäre wenn - oder was wird wenn - und sind oft in einer Gedankenfalle festgefahren. Sogar "gleichgültig wirkende" Depressive denken ständig über Folgen, Ursachen usw. nach ..
Ein Hund denkt Stritt für Schritt - er kann nicht so verschachtelt denken, um "depressiv" in unserem Sinne zu werden. Seine Gedankengänge sind klar und einfach: Es ist 17 Uhr - ich bekomme Fressen. Ich gehe zur Türe - ich werde rausgelassen. Er denkt nicht: Wenn ich nun nicht zur Türe ginge, würde niemand merken, dass ich raus muss und ich würde Probleme bekommen, weil ich dann eventuell nicht rechtzeitig mein Lacki draußen machen könnte ..

Es gibt Hunde, die sind sehr auf ihre Bezugsperson fixiert und wenn sie sie verlieren, TRAUERN sie - mancher länger, mancher kürzer. Sie hören auf zu fressen und oft auch zu trinken. Manche beginnen nach 1-2 Tagen wieder zu fressen, manche nie - diese Form nenne ich für mich eben TRAUER, aber nicht Depression. Daher wäre mir deine Angaben zum Appetit deiner Emma so wichtig... Nach deinen Erzählungen nach über ihre Herkunft dürfte das aber für sie nicht in Frage kommen - und die weggenommenen Welpen sind sicher auch kein Grund mehr dafür!

Meiner Erfahrung nach haben Tiere nur dann depressive Zustände, wenn sie sich in langen chronischen Schmerzzuständen befinden!! Wenn sie schon Monate, Jahre unter starken Schmerzen leiden, dann verlieren sie die Freude am Leben! Sie fressen aber eigenartigerweise weiter .. manche gerade nur soviel, um weiterleben zu können, manche sogar sehr beherzt appetitvoll!
(bitte, ich erhebe keinen Anspruch auf wissenschaftliche Richtigkeit - es sind wirklich nur meine persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen!!)

Beispiel: alter Hund, für uns Menschen depressiv wirkend - Wirbelsäulenschaden im Kreuzbein, viele Wunden am Körper, aber eigentlich alle verheilt und die Kreuzschmerzen werden auch medikamentös behandelt. Er liegt nur mehr rum - mag nicht mal mehr aufstehen, lässt nur den Kopf hängen, interessiert sich für nichts. Er war lange im Heim - die neuen Besitzer sind verzweifelt - nehmen mit einer Tierkommunikatorin Kontakt auf: Sie berichtet: der Hund wolle nur mehr sterben ! Er habe so große Schmerzen, er wisse es zu schätzen, dass man ihn noch aus dem Heim geholt habe, aber er möchte nun in Würde gehen dürfen...
Letzter Versuch zur Schmerzbehandlung: eine Chiropraktikerin für Hunde wird geholt: Sie tastet die Rückenwirbeln ab - richtet ein .. nicht sooo tragisch - aber (!) weiter oben, im Nacken - ein Aufschrei ! Der Nackenwirbel war total verschoben!!
Sie richtet ihn ein und meint dazu: ""Wissen sie, Kreuzschmerzen kennen wir alle und sie sind bestialisch - aber ein querstehender Nackenwirbel ist die Hölle! Da möchte man nur mehr sterben!!" (ohne dass sie die Aussage der Tierkommunikatorin kannte!!)
Der Hund kann am nächsten Tag den Kopf wieder heben, zeigt Interesse an der Umwelt, schnuppert Essen auf den Tisch und begrüßt plötzlich sein Herrli Schwanzwedelnd ihm entgegenspringend. .......... und hebt auch wieder das Kopferl, wenn ihn jemand streichelt und liebkost..
Schlecht gehaltene Hunde werden oft am Halsband ruckartig wo herausgezerrt, oder mit Schlingen gefangen... dabei könnte auch bei deiner Emma eine derartige oder ähnliche Schädigung erfolgt sein.

Anderes Beispiel: matt, müde, nicht bewegungsfreudig - nur kurze Freudenattacken, danach wieder Lustlosigkeit und Gleichgültigkeit. (Wie nach Emma´s Hauferl...) Dahinter versteckt sich eventuell auch eine Herzschwäche!!
Spielen mit anderen Hunden macht Spaß - eine Katze jagen - irgendetwas schönes erleben - aber dann muss wieder Ruhe sein. Endorphine und Adrenalin werden dabei freigesetzt, die das Tier momentan aufputschen, aber kaum sind sie verbraucht, wird es wieder matt... NICHT IMMER sind bei vergrößerten, verbrauchten Herzen das starke Hecheln ein typisches Zeichen dafür. Auch ohne Hecheln kann eine Herzschwäche bei deiner Emma, die doch auch schon viel mitgemacht hat, die Ursache sein...

Auch Zahnschmerzen sind so ein typisches Beispiel für chronische Schmerzen.. oder Eiterherde, die nicht immer aufbrechen und /oder äußerlich sichtbar sind, aber ev. irgendwo ein Wulst tastbar ist...

Auch die langanhaltenden Allergieanfälle, die ja sicher nicht erst bei dir aufgetreten sind, sondern durchaus chronisch über Monate schon deine Emma quälen konnten, können Schuld sein.



Solange Emma nicht ganz gesund ist, wird sie vielleicht auch depressiv sein. Die eingebrannten Schmerzwahrnehmungen in den Gehirnzellen brauchen oft länger zum ausheilen, als die tatsächliche Krankheit! Wie ein Stempel klopft der Schmerz in die Gehirnzelle und desto länger er das tun kann, desto tiefer wird die Delle - daher gibt es - übrigens auch beim Menschen eine eigene Form der Depression: nämlich die "krankheitsbedingte Depression" Es dauert unter Umständen Wochen und Monate, bis man nach einer langen chronischen Schmerzzeit wieder Freude am Leben findet, auch wenn die Krankheit schon abgeheilt ist.
Da sich wirklich in all meinen Erfahrungen chronische Schmerzen als Ursache für "Depressionsbeobachtungen" rate ich dir hier dringend ab, deine Emma deswegen an eine Trainerin mit Kameragefolge "auszuliefern". Keine Spiel - oder Erziehungsmethode wird dir helfen können - im Gegenteil, ich rate dir sogar dringend davon ab, noch mehr Unruhe in Emmas Leben zu bringen, solange sie nicht ganz gesund ist.
Solltest du aber wirklich alles ausschließen können, wozu ich dich anregen wollte, dann wäre auch noch zu überlegen, wie sich ein Zweithund auf Emma auswirken würde.

Ich weiß, es ist nicht immer platz/miet und finanziellabhängig möglich, einen zweiten Hund aufzunehmen, aber als Versuch empfehle ich dann einen 2-3 wöchigen Pensionshund aufzunehmen. Dann sieht man gleich, ob die Begeisterung und zurückkehrende Lebensfreude nur anfangs ist und danach wieder Emma in einen lustlosen Trott verfällt, oder ob es eine Lösung wäre. So kannst du dir ein wenig dazuverdienen, es als „zeitlich begrenzt“ bei den Nachbarn deklarieren, falls es Probleme gibt, und kannst es austesten

In jedem Falle wünsche ich dir viel Glück und Freude noch mit deiner Emma,
Petra, das Kugelkatzerl

[chybo]

Petra... schön, dass Du wieder da bist

[elke]