von JKA » Di Jun 13, 2006 12:18 am
Hallo zusammen, tut mir leid, dass ich jetzt nicht so häufig zum Schreiben komme. Dank Euch für die vielen guten Wünsche - habe ich alle in Streicheleinheiten weitergegeben.
Wie geht es uns? Nun ja, wir sind geschafft. Mit all den Medikamenten haben wir es (vorerst) geschafft, das Erbrechen zu stoppen. Seit gestern abend trinkt SINUS wieder und heute hat er ein bisschen Geflügel gegessen. Das ist schonmal was, wenngleich er sehr abgenommen hat, ist richtiggehend dürr geworden. Wir sind heute 2 kleine Runden gelaufen und natürlich pieselt er auch so 1,5 Minuten (in der Nacht hatte er's nicht mehr nach draußen geschafft.) Er ist noch sehr schwach und kann nur langsam laufen, er ist nicht mehr der Alte. Dafür aber sehr anhänglich und liebebedürftig. Mein Süsser ist ein Musterpatient, er liegt 3 h am Tropf und passt auf, das er sich nicht im Schlauch verwickelt, super, diese Disziplin hätte ich nicht. Ich habe heute mit den Zytostatika weitergemacht (5 morgens / 5 abends) und bis jetzt (toi, toi, toi) ist alles i.O. Mein TA hat mit den Leuten in Hof und anderen Kollegen gesprochen. Wir haben uns entschieden SOFRAN zu geben (ein super teures Antiemetikum), das mit Erfolg bei Menschen zur Unterdrückung des Brechreizes eingesetzt wird. Die Sache ist sehr wichtig, da davon der Erfolg der Chemo abhängt, so eine Brecharie darf nicht wieder vorkommen, SINUS baut dabei zu sehr ab. Von den Lymphknoten gibt es allerdings Gutes zu berichten, die haben "Normalgrösse". Wenn's die nächsten 24 h nicht zum Erbrechen kommt, haben wir vielleicht das richtige Mittel gefunden.
Wir haben Mittwoch wieder ein Blutbild, will hoffen, dass alles einigermaßen im Normalbereich ist, bis jetzt war das immer alles ganz gut in Ordnung. Planmäßig würden wir dann in die Erhaltungschemo einschwenken, da hat SINUS mehr Chancen wieder aufgepeppelt zu werden und sich zu erholen, Dann können wir auch von der hohen Kortisondosis runter, da der Muskelschwund doch sehr zu sehen ist.
Wie sich herausstellte, ist mein SINUS doch sehr weit fortgeschritten in der Erkrankung, das ist wohl auch der Grund, warum er 2 Tage vor Beginn der Chemo schon so abgebaut hatte. Doch mein Grosser hat ein Kämpferherz und ist sehr, sehr tapfer (im Gegensatz zu mir - ich habe manchmal ein Krise, wenn ich ihn so krank sehe).
Noch ein Punkt zu Euren Hinweisen, vielen Dank dafür. Also die Nebenwirkung Erbrechen und Übelkeit hat nichts mit der Form der Chemo zu tun, diese Nebenwirkungen sind bei jeder Chemoform häufig und auf die Wirkung der Medikamente zurück zu führen. Es wird das gesamte Wachstum der Zellen vermindert, dadurch sind insbesondere die Schleimhäute, die sich normalerweise sehr schnell erneuern geschädigt - eben "Breitbandchemo". Besonders Magen und Darm sind dann betroffen. Dies ist der Preis, den man zahlt. Zum Glück schädigt man die Krebszellen in der gleichen Form (zumindest eine Zeit lang). Die Nebenwirkungen selbst sind halt sehr individuell, man kann da nichts verallgemeinern und voraussagen.
Ich danke Euch im Namen meines Hundes für Eurer Mitgefühl.
SINUS + JKA