Hallo Nicole, herzlich willkommen in unserer Runde, auch wenn der Grund leider ein ganz trauriger ist.
Nicole, es ist verständlich, dass du dir sehr viele Gedanken über die bestmögliche Therapie deiner Hundes machst. Ich glaube jeder von uns hier hat sich den Kopf darüber zerbrochen, was wohl die Rettung wäre und es ist auch ratsam, jede noch so kleine Möglichkeit in Erwägung zu ziehen und darüber nachzudenken.
Nur Nicole, versuch bitte logisch nachzudenken: der erste Schritt und Voraussetzung eines jeden Ansatzes ist die genaue Diagnose. Leider ist eine solche bei Lymphdrüsenkrebs nur mittels einer Biopsie möglich. Blut reicht leider nicht aus, auch wenn diese Krebsart der Leukämie ähnelt; das hat dir der Arzt sicherlich schon gesagt.
Wenn du der Meinung bist, dass du in dem womöglichst kranken Gewebe nicht reinstechen willst, dann kann ich es verstehen. Dann lass den ganzen Knoten entfernen und einschicken. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob jeder Lymphknoten im Körper entfernt werden kann, aber ich weiss, dass man auf viele verzichten kann. Dir soll aber auch bewusst sein, dass die Lymphknoten miteinander kommunizieren, du weisst ja: ausser den Knoten gibt es Lymphbahnen, also ein ganzes Lymphsystem zu dem auch andere Organe gehören (also eine direkte Verbindung).
Als zweiter Schritt ist natürlich die Wahl der Therapie. Hier solltest du dich wirklich von einer Tierklinik
beraten und dir alle Möglichkeiten nennen lassen. Ich habe nämlich den Eindruck, dass du über die Chemo beim Hund eine völlig falsche Vorstellung hast. Eigentlich die Vorstellung, die jeder von uns hat, wenn er von der zytostatischen Behandlung hört. Glaube mir, du darfst die Chemotherapie in der Humanmedizin nicht mit derjenigen, die heutzutage bei Hunde praktiziert wird vergleichen. Vor ein paar Jahren war das noch anders. Ich kenne auch Fälle, in denen die Hunde unter der früheren Chemother. sehr gelitten haben. Aber heutzutage ist das nicht mehr der Fall! Mir wurde zB von meiner Tierklink versichert, dass dir Chemotherapie abgebrochen wird, wenn starke Nebenwirkungen bei meinem Hund auftreten. Und als einzige Nebenwirkung innerhalb von 3 Monaten kann ich dir: 3-4Mal Durchfall nennen, den ich mit Perenterol am selben Tag noch in den Griff bekommen habe. Keine Übelkeit, keine Appettitlosigkeit, mehr Energie als davor, weil die Knoten am Hals - die die Lust abschnüren - zurückgehen. Ich glaube du weisst auch nicht wie das ist, wenn der Hund in Luftnot gerät...
Lass dich in der Klinik nur beraten. Du solltest einfach keine Fehlvorstellungen haben und kannst danach selbstverständlich frei entscheiden.
Nicole, ich habe mich auch über Alternativmethoden informiert. zB hatte ich während der Chemo auch die Mistelextrakttherapie gemacht. Ist eine sehr umschrittete Therapie bei Lymphdrüsenkrebs, die von vielen als Kontraindikation angesehen wird. War also offen für jeden kleinsten Hoffnungsschimmer. NUR: bedenke bitte, dass wir es hier mit
Krebs zu tun haben. Homöopathie hin und her, kann vielleicht für einen besseren Allgemeinzustand sorgen. Mal Hand aufs Herz: glaubst du wirklich, dass dir Homöopathie den Krebs heilen kann? Ich glaube zwar auch an Wunder Nicole, ich habe ein kleines Wunder auch erlebt. Nur bitte bedenke, dass eine solche nicht jeden Tag passieren.
Einen kurzen, sehr simplifizierten Einblick über die Nebenwirkungen während der Chemotherapie beim Hund findest du in meinem Bericht; ich schick dir nur Teil 8, wo ich einbisschen was über unsere Chemozeit geschrieben habe.
http://www.hundohneleine.de/krankheitss ... ebs_8.html
Wünsche dir viel Glück und deinem Hund eine unbeschwerte, lange Zeit an deiner Seite.