von Claudia » Di Okt 20, 2009 12:54 pm
Hi,
ich glaube wegen der Bakterien braucht man sich um den Hund keine Sorgen zu machen. Ein gesunder Hund kann auch salmonellenverseuchtes Futter fressen, ohne daran zu erkranken. Problematisch ist es, dass der Hund einen Teil der Bakterien über den Kot ausscheidet. Familien mit Kindern, die ja durchaus mal mit den Ausscheidungen in Berührung kommen könnten, sind da in meinen Augen durchaus einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt.
Ich selber stehe Barfen recht kritisch gegenüber, lehne es nicht komplett ab aber sehe durchaus einige Gefahren.
So würde ich z.B. einen Welpen und Junghund nur mit speziell erstelltem Futterplan barfen wollen, ansonsten wäre mir die Gefahr einer Fehlernährung viel zu groß.
Wenn beispielsweise in der Hauptwachstumsphase (beim Weimaraner 7.-9. Lebensmonat) entscheidende Elemente (Kalzium, Phosphor, D3...) nicht oder in nicht verdaulicher Form zur Verfügung stehen, dann kann besonders der Bewegungsapparat dauerhaften Schaden nehmen. Das Risiko wäre mir einfach zu groß.
Dagegen denke ich, dass ein erwachsener Hund schon einiges vertragen kann, er nimmt es nicht übel wenn einige wichtige Bestandteile zeitweise nicht zur Verfügung stehen. Daher könnte ich mir schon vorstellen, dass das Barfen eines ausgewachsenen Hundes durchaus eine Alternative darstellt.
Erschreckend finde ich jedoch manche Ratschläge in einschlägiger Literatur oder in manchen Foren. So füttern manche Besitzer ihren Hund mit Futter, das jedes Kaninchen glücklich machen würde, im Hund jedoch nix zu suchen hat. Man sollte bei all den Bemühungen nicht vergessen, dass der Hund ein Fleischfresser ist und daher nicht artgerecht mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Bestandteilen (Getreide, Gemüse, Obst...) ernährt werden kann.
Für mich hat sich das Füttern von hochwertigem Fertigfutter bewährt. Ich habe bisher alle eigenen Hunde, die ich als Welpen bekommen habe sowie die drei selbst gezüchteten Würfe mit gutem Trockenfutter aufgezogen. Bisher hatte keiner der Hunde Probleme damit, die HD-Ergebnisse sind allesamt sehr gut, es sind keinerlei Allergien aufgetreten, das Fell glänzt, die Hunde haben kaum Körpergeruch, keine Verdauungsprobleme (keinen weichen Kot oder Blähungen) und der Output ist prima. Daher habe ich keinen Grund, über Barfen nachzudenken.
Allerdings bin ich schon der Meinung dass es ein hochwertiges TroFu sein sollte, was leider auch seinen Preis hat.
Beispielsweise habe ich mich sehr über den Test von "Stiftung Warentest" geärgert, der billige Diskounter-Futter als "sehr gut" bezeichnet hat, ohne Verdaulichkeit der Bestandteile zu berücksichtigen. So ist bei den meisten getesteten Futter Getreide der Hauptbestandteil, sprich das enthaltene Protein wird zu 95-99% aus pflanzlichen Bestandteilen gewonnen. Abgesehen davon dass ich es nicht einsehe für "Körner" einen Euro pro Kilo zu bezahlen ist es ja auch unbestritten, dass der Hund mit der Verdauung von Getreide nicht gut klarkommt.
Bei hochwertigen Futtersorten liegt die Verdaulichkeit der Proteine, Kohlehydrate und Fette bei 80%-95%, also recht hoch. Bei den Billigfuttern kommen manche Anbieter jedoch auf eine Verdaulichkeit der genannten Bestandteile von nur 25%, was meiner Meinung nach viel zu wenig ist.
Wie schon gesagt wird der erwachsene Hund eine solche Ernährung verzeihen, ein heranwachsender Hund vielleicht nicht.
Abgesehen davon sehe ich es wirklich nicht ein dass ich 100% bezahlen muss, mein Hund aber nur 25% davon nutzen kann. Da kann ich gleich ein Futter kaufen was 4 mal so teuer ist.
Nachteilig beim Fertigfutter ist natürlich, dass ich nicht unbedingt alle Bestandteile kenne. Habe ich also einen Hund mit Allergien oder Nahrungsunverträglichkeiten, kann es durchaus Sinn machen, das Futter selbst zusammen zu stellen und so herausfinden, was mein Hund gut oder weniger gut verträgt. Bei Fertigfutter ist das m.M. nach kaum möglich.
LG Claudia